Zehn Jahre Verein der Techniker e. V. - Grußwort von Klaus Feuler

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Von Klaus FeulerVizepräsident der Handwerkskammer Dortmund (AN), des Deutschen Handwerkstages, zum zehnjährigen Bestehen des Vereins der Techniker e. V. (VdT)

Klaus FeulerAuch als  Vizepräsident des Deutschen Handwerkstages, Arbeitnehmerseite, möchte ich hiermit meine Glückwünsche zum zehnjährigen Bestehen des Vereins der Techniker e.V. (VdT) übersenden.

Als Vizepräsident des Deutschen Handwerkstags der Arbeitnehmerseite vertrete ich die Interessen von ca. 5,2 Mio. Beschäftigten im Handwerk und damit auch der im Handwerk beschäftigten staatlich geprüften Techniker, Gestalter und Betriebswirte. Viele Gremien des Handwerks sind entweder paritätisch besetzt oder bedürfen bei Entscheidungen einer gesonderten Mehrheit der Arbeitnehmerseite. Damit können viele grundlegenden Entscheidungen, die das Deutsche Handwerk betreffen, nicht ohne die Zustimmung der Arbeitnehmerseite im Rahmen der Mitbestimmung getroffen werden.

Der Verein der Techniker e. V. hat nach seiner Konstituierung am 14. Juli 2001 das Gespräch mit dem Handwerk, also mit der Arbeitgeber- u. Arbeitnehmerseite als Sozialpartner, und parallel mit den für das Handwerk zuständigen Mitarbeitern des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der IG Metall und der IG BAU gesucht, um die besonderen Interessen dieser Gruppe zu artikulieren.

So entstand ein neuer und kompetenter Gesprächs- und Verhandlungspartner für die politisch Verantwortlichen der Arbeitnehmerseite im Handwerk in Sachen staatlich geprüfte Techniker und Gestalter.

2001 / 2002 erreichte Deutschland die weltweit herrschende Rezession, so dass im Februar 2002 die Hartz-Kommission ihre Arbeit aufnahm. Ihre Aufgabe war es, Vorschläge zur Reform der Sozialsysteme und des Arbeitsmarktes zu erarbeiten.

Zu diesem Zeitpunkt diskutierte das Handwerk den Wunsch des Vereins der Techniker e. V. bezüglich der Gleichstellung des Technikers bei der Eintragung in die Handwerksrolle analog der Ingenieure. Es ist ein großer Erfolg, dass hier schnell gemeinsam Lösungen entwickelt und umgesetzt werden konnten. Im Anschluss folgten weitere Gespräche des VdT mit dem Bundeswirtschaftsministerium.

Nach dem Jahreswechsel 2003 bezog der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder in seiner Regierungs- erklärung zu den Hartz-Reformen Stellung und kündigte unter anderem die Novellierung der Handwerksordnung an.

Der Verein der Techniker e. V. erkannte sofort, dass er jetzt die Initiative für seinen Berufsstand ergreifen musste, um so das politische Zepter während der Novellierung in Händen zu halten. Daher lud der VdT das Handwerk, die Gewerkschaften sowie Experten der Schulseite im Februar 2003 nach Stuttgart ein. Tenor des Spitzengespräches war, dass die Sozialpartner zu ihren Beschlüssen des vergangen Jahres standen.

Damit hatte der VdT sein Ziel erreicht, den staatlich geprüften Techniker und Gestalter mit Inkrafttreten der Handwerksordnung am 01.01.2004 neben den Meistern und Ingenieuren in der HwO zu verankern.

Nach Inkrafttreten der Handwerksordnung führte der VdT weitere Gespräche mit den Sozialpartnern und dem Bundeswirtschaftsministerium, da dieses laut  HwO bevollmächtigt ist, die Rechtsverordnung für die Eintragung der Techniker in die Handwerksrolle zu erstellen. Als Betroffene waren die Vertreter dieses Berufsstandes neben der Kultusministerkonferenz mit den Sozialpartnern bei der Erstellung der Rechtsverordnung direkt in die Verhandlungen eingebunden. Am 17. Juni 2005 wurde die Rechtsverordnung vom Bundesrat verabschiedet.

Mit der Novellierung der Handwerksordnung eröffneten sich für die praxisorientierten und hochqualifizierten Techniker neue berufliche Betätigungsfelder. Da die demografische Entwicklung auch nicht vor dem Handwerk halt macht, begrüße ich als Arbeitnehmervertreter jede Neugründung oder Betriebsübernahme, die Arbeitsplätze schafft oder erhält. So trägt auch dieser Berufsstand zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland bei.

Das vom VdT geplante Projekt zum Thema Techniker und Handwerk halte ich für äußerst sinnvoll. So können die Kollegen, die neu ins Handwerk kommen oder beispielsweise aus der Industrie zum Handwerk wechseln, darüber informiert werden, was das Handwerk so besonders macht, was es von anderen Wirtschaftszweigen abhebt, welche Perspektiven und Chancen Handwerk beruflich, aber auch für jeden Einzelnen als Teil der Gesellschaft bietet.

In den letzten  10 Jahren war der VdT ein kompetenter Ansprechpartner des Handwerks, daher gratuliere ich dem Verein der Techniker e. V. und seinem ehrenamtlich engagierten Vorstand herzlichst und wünsche für die Zukunft weiterhin viel Erfolg.

Klaus Feuler 

 
Von rechts  D. Schustek, VST, K. Feuler, DHKT, Dr. P. John, IG BAU, P. Schühly, VdT Von rechts
D. Schustek, VST, K. Feuler, DHKT, Dr. P. John, IG BAU, P. Schühly, VdT