Spitzengespräch Techniker und Studium

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Am 1. Aug. 2013 fand ein Spitzengespräch zum Thema Techniker und Hochschulstudium statt.

Die Teilnehmer waren:

  • Prof. Dr. Bernd Schinke, Vorsitzender, KFBT,
  • Eugen Straubinger, OStD, BLBS – Bundesvorsitzender,
  • Peter Schühly, 1. Vorsitzender, VdT.

Zu Beginn des Gesprächs wurden kurz die Lissabon-Vereinbarung – mit der Öffnung der Hochschulen für Berufliche Qualifizierte – und der aktuellen Rechtslage, sowie die Folgen für das dt. Hochschulsystem, besprochen.

Die Durchlässigkeit und Anrechnung muss in den Hochschulen umgesetzt werden. Die Hochschulen müssen prüfen und im Zweifelsfall begründen, warum sie Kompetenzen aus dem lebenslangen Lernen nicht anrechnen. Laut dem Beschluss der Kultusministerkonferenz können bis zu 50 % angerechnet werden. In einigen bekannten Projekten werden bis zu zwei Semester angerechnet. In einigen Fällen bestehen Kooperationen mit den Technikerschulen.

Laut der Statistik gibt es ca. 0,5 % Studierende aus dem Bereich Meister/Techniker.

Die Hochschule sieht den Techniker in Mathematik und Physik etwa auf dem Niveau der Klasse 12 abhängig von der Fachrichtung.

Die Abbrecherzahlen im Ingenieurbereich sind bis zu 50 % bei Studenten mit allgemeinem Hochschulzugang (Abi/FHR). Die Absolventen der Technikerschulen haben im Vergleich dazu verschwindend geringe Abbrecherquoten beim anschließenden Studium.

Ziel der Hochschulen ist es, mit den Betrieben wissenschaftliche Arbeiten zu entwickeln, um so den Praxisbezug des Studiums zu erhöhen. Staatlich geprüfte Techniker bereichern durch Ihren Praxisbezug die Hörsäle und Labors der Hochschulen.

Das eigentliche Problem der Anrechnung sind fehlende Modulbeschreibungen aus Sicht der Hochschulen. Die lernfeldorientierte Ausbildung der Technikerschulen ist hier aber der Hochschulausbildung didaktisch und methodisch weit voraus.

Herr Straubinger berichtet, dass es eine lose Zusammenarbeit mit den Kammern gibt und das vonseiten der FH die Technikerpräsentationen besucht werden. Die Technikerarbeiten werden in Zusammenarbeit mit den Betrieben vor Ort gemacht und haben ein sehr hohes Niveau.

Herr Prof. Dr. Schicke zeigt sich an weiteren Gesprächen sehr interessiert.

Herr Schühly berichtet vom 1. VdT-Hochschultag und seinen Gesprächen mit Hochschulen aus dem Projekt „Offene Hochschule“.

Das Gespräch hatte einen positiven Verlauf und man kam überein, es fortzusetzen.