Zehn Jahre Verein der Techniker e. V. - Grußwort von Dietmar Hexel

 
Von Dietmar Hexel, Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes, zum zehnjährigen Bestehen des Vereins der Techniker e. V. (VdT)
 
Dietmar HexelNoch nie wandelte sich die Arbeitswelt so grundlegend und schnell wie heute. 
Der Wandel vollzieht sich mit einer ungeheuren Geschwindigkeit. Der Einzelne wäre überfordert, hier mitzuhalten. In der guten Gemeinschaft einer Gewerkschaft oder eines Vereins ist das schon anders. Alle Mitglieder einer Berufsgruppe müssen sich wappnen, wenn sie mit ihrem Können und Wissen auch morgen noch gefragt sein wollen. Wichtige Instrumente dafür sind die berufliche Weiterbildung, 
die Weiterentwicklung der Berufsbilder und neue, den neuen Anforderungen entsprechende Bilder. Der Verein der Techniker engagiert sich auf diesen Gebieten. 
Der Verein selbst beschreibt sich als „eine Mischung zwischen Berufsverband, Förderverein der Studierenden und der Technikerschulen“. Alle diese Aspekte gehören zusammen. Es ist gerade Aufgabe eines Berufsverbandes, sie zu vernetzen. 
Der Wandel der Arbeitswelt bringt es mit sich, dass die bisherigen Berufsbilder immer wieder unscharf werden, sich verändern oder möglicherweise in anderer Form ganz neu entstehen. Ein Berufsverband hat deshalb stets auch die Aufgabe die von ihm vertretenen Berufe zu erklären, sie attraktiv zu machen und ihr Image bei den Unternehmen und in der Öffentlichkeit zu schärfen. Er muss die Frage beantworten, welches Know-how seine Mitglieder mitbringen und wie das zu den Anforderungen in den Unternehmen passt. Der Verein der Techniker hat das in den letzten 10 Jahren getan. Staatlich geprüfte Techniker als praxisorientierte Führungskräfte des mittleren Managements sind anerkannt ein wichtiges Bindeglied im Betrieb. Die steten Anstrengungen des Vereins im Bereich Qualitätsverbesserung der Ausbildung, der Public Relations und der Netzwerkbildung sind nicht zu übersehen. Sie haben im Laufe der Zeit Früchte getragen. Das Besondere ist: dies geschieht alles auf ehrenamtlicher Basis! Das verdient eine ausdrückliche Anerkennung.
Wer momentan die Zeitungen aufschlägt liest fast täglich Klagen über den angeblich drohenden Fachkräftemangel - vor allem im Handwerk. Hier wie in der Industrie gilt die einfache Regel: nur wer attraktiv als Arbeitgeber ist, relative Sicherheit bietet und gut zahlt, bekommt auch gute Leute. Ein sehr guter Grund, mit den DGB-Gewerkschaften Tarifverträge abzuschließen und so attraktiv und sozial angesehen zu bleiben. Wir streiten für flächendeckende Tarifverträge, für Fairness und „Gute Arbeit“, für eine anständige Bezahlung, natürlich auch für Techniker. Diese Aufgabe würde einen Berufsverband überfordern, doch auch ein Berufsverband kann dazu beitragen, unser aller Zukunft besser zu machen.
 
In diesem Sinne übersende ich dem Verein der Techniker meine Glückwünsche zum ersten Jahrzehnt des Bestehens und wünsche alles Gute für ein Wachstum im nun beginnenden zweiten. 
 
Dietmar Hexel
Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstandes
des Deutschen Gewerkschaftsbundes