2. Deutscher Qualifikationsrahmen - DQR - 4. Die Niveaustufen

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Es wurde vereinbart, dass mit der Zuordnung eines Berufsabschlusses auf eine der acht Niveaustufen des DQR zwar eine Gleichwertigkeit, aber nicht die Gleichartigkeit festgestellt wird.

Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) orientiert sich ebenfalls an den 8 Stufen, wobei in manchen Ländern in den Stufen 1 - 5 die beruflichen Abschlüsse verankert sind und die Stufen 6 - 8 den akademischen Graden vorbehalten sind.

2006 wurde der Arbeitskreis DQR ins Leben gerufen, in dem die Spitzenvertreter von Bund, Ländern, Arbeitgeberverbände, Handwerk, Gewerkschaften, Spitzenverbände der Beruflichen Bildung, der Hochschulseite und anderen Institutionen, aber nicht der Techniker vertreten waren. Die staatlich geprüften Techniker, Gestalter und Betriebswirte sind rein schulische Fortbildungen. Der Verordnungsgeber sind die Kultusministerien, die in der Kultusministerkonferenz (KMK) zusammengeschlossen sind. Man legte fest, dass die Vertretung der schulischen Abschlüsse durch die KMK erfolgt.

 

Ziel war es, mit dem DQR ein Instrument zu schaffen, mit dem man das Bildungssystem grundlegend untersucht und gegenüberstellt.

Der Arbeitskreis und seine Experten entwarfen eine kompetenzorientierte Matrix in 8 Stufen (Qualifikationsbescheinigungen), in der die Fachkompetenz Wissen und Fertigkeiten, die personale Kompetenz, die Sozialkompetenz und Selbstkompetenz beschrieben wurde.

Der DQR ist so angelegt, dass weitestgehend Deckungsgleichheit besteht, um so die größtmögliche Transparenz von Abschlüssen und Qualifikationen herzustellen. Also stehen die Inhalte und die damit erworbenen Kompetenzen im Vordergrund. Das große Schlagwort ist lebenslanges Lernen, denn Bildungssysteme dürfen nicht zur Sackgasse werden.

Mit der achtstufigen Einteilung des DQR analog zum EQR erhofft man sich nun, dass das deutsche Ausbildungs- und Fortbildungssystem im Europäischen Wirtschaftsraum transparenter wird. Damit soll in der Theorie erreicht werden, dass die Kompetenz von Fachkräften auf dem europäischen Arbeitsmarkt besser erkannt wird.

Damit ist der EQR/DQR ein Instrument, das Ordnung im Europäischen Berufsabschluss- und Qualifikations-Babylon bringen soll. Unter wissenschaftlicher Begleitung wurde ab Nov. 2010 der erste Entwurf des DQR erprobt. (Matrix)

Mit der Entscheidung der Verankerung auf der Stufe 6 wurden die Kompetenzen unseres Berufsstandes bildungs- und gesellschaftspolitisch anerkannt.

Der Deutsche Qualifikationsrahmen wurde am 31.01.2012 verabschiedet.

Weiteres finden Sie unter:
http://www.deutscherqualifikationsrahmen.de

Dank der Lobby der Sozialpartner, also der Arbeitgeberverbände, der Kammern und der Gewerkschaften, insbesondere des Handwerks, das vonseiten der Wirtschaft den Vorsitz führte, wurde erreicht, dass der Meister auf die Stufe 6 des DQR eingeordnet wurde.

Niveau 1 und 2 die Berufsausbildungsvorbereitung,

Niveau 3 die zweijährige berufliche Erstausbildung,

Niveau 4 die 3 und 3 1/2 jährige berufliche Erstausbildung,

Niveau 5 Fortbildungen, z. B. IT-Spezialisten,

Niveau 6 Bachelor, Meister, Fachwirt, Fachschulabschlüsse (staatlich geprüfte Techniker/Gestalter/Betriebswirte)

Niveau 7 Master und Fortbildungen der dritten Ebene,

Niveau 8 Promotion.