Der 1. VdT-Hochschultag

Mit dem 1. VdT-Hochschultag, in dem wir Hochschulen aus dem Projekt Offene Hochschule und Experten aus der Beruflichen Bildung zu Referaten erfolgreich einluden, begab sich der Verein der Techniker in politisches Neuland. Zum Hochschultag wurden die Spitzenverbände und Hoch- und Technikerschulen eingeladen.

An den zwei Tagen hatten wir relativ viel Zeit um die Technikerausbildung vorzustellen. Unser Dank gilt Klaus Brühl, Koordinator der staatlichen Technikerschule Hannover, der neben Stefan Platzek seine Technikerschule und deren Lehrpläne vorstellte.

Im Vorfeld gab es Gespräche mit dem Vorsitzenden der Konferenz der Fachbereichstage (KFBT) der Fachhochschulen zum Thema Techniker/Hochschule. Vonseiten der Spitzenverbände der Hochschulseite zeigte man großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem VdT.

Themenschwerpunkte lebenslanges Lernen; ist das nur ein Schlagwort? Welche anrechenbaren Kompetenzen für ein Hochschulstudium ergeben sich hieraus?

  • Erstausbildung als Basis für Fortbildung
  • Fortbildungen mit Kammerregelungen BIBB
  • Meisterprüfung HWK/IHK (Bundesregelungen)
  • Staatlich geprüfte Techniker (Landesrecht mit z. B. lokalen Schwerpunkten)

Fehlende Anerkennung von Leistungen aus der beruflichen Bildung kostet Lebensarbeitszeit, daher wollen wir mit der Hochschulseite über Lösungsansätze diskutieren. Wir gehen davon aus, dass diese Gespräche über mehrere Jahre gehen werden, denn hier müssen dicke Bretter gebohrt werden. Da es auf dieser Ebene bis dato noch keine Spitzengespräche vonseiten der Technikerverbände gab, betreten wir Neuland.

Kollegen! Studierende! Wir, der Verein der Techniker e. V., der weder ein Bundesverband ist, noch hauptamtliche Mitarbeiter hat, der ehrenamtlich geführt wird, wird vonseiten der Sozialpartner und Spitzenverbände der Hochschulen und der Beruflichen Bildung als Ansprechpartner für diese verantwortungsvolle Aufgabe für unseren Berufsstand erstgenommen!

Lesen Sie weiter. Es folgt viel informativer Text.

Der 1. VdT–Hochschultag

Am 26. und 27.11.2012 fand in der Berliner Technikerschule der 1. VdT-Hochschultag statt. Es war nicht nur der erste, sondern bis jetzt der einzige Hochschultag auf dieser Ebene in der Geschichte der dt. Technikerbewegung.

In den zwei Tagen wurden Projekte aus dem Projekt „Offene Hochschule“ vorgestellt. Dazwischen wurden Referate gehalten und Podiumsdiskussionen durchgeführt. Also ein Programm auf TOP-Niveau.

Kurze Zusammenfassung des Hochschultages und Auszug aus dem Programm:

Die Eröffnung erfolgte durch Peter Schühly, VdT und Stefan Platzek, Generalsekretär, VdT, Schulleiter der Berliner Technikerschule.

Dieser folgte ein Impulsreferat von:

Prof. Dr. Ing. Gerhard Hörber, Vorsitzender des FBTM (Fachbereichstag Maschinenbau, die FBTM ist die Professorenvereinigung im Bereich der Fachhochschulen Maschinenbau).

Impulsreferat:

Zum Thema Durchlässigkeit zwischen beruflicher Bildung und Hochschulbildung, Kevin Heidenreich, Referatsleiter Hochschulpolitik, Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V.

Impulsreferat:

  •             Stefan Platzek, Schulleiter
  •             Vorstellung der Technikerschule Berlin
  •             Übersicht über die Technikerausbildung
  •             Gemeinsamkeiten TS / Hochschulstudium
  •             z.B. Elektrotechnik

Referat mit Diskussion:

            Susanne Lippold, M.A.,

            Ruhr-Universität Bochum

  • Aufbau von Modulbeschreibungen
  • Was sind Modulhandbücher?
  • Kompetenzen, Inhalte müssten in Modulhandbücher beschrieben werden, aber wie?

Referat:

  • Nina Maria Wachendorf, M.A.,
  • Hochschule
  • Das Erfolgsmodell „Dual Studieren nach dem Krefelder Modell. Ausgehend von der 30jährigen Erfahrung im Bereich der dualen Studienangebote plant die Hochschule Niederrhein die zahlenmäßige Ausweitung der dualen Studienangebote sowie die Übertragung der dualen Strukturen auf weitere Fachbereiche.

Gewinnung neuer Zielgruppen für das Studium:

  • Beruflich Qualifizierte mit Wunsch zum Studium,
  • Berufsbegleitend Studierende (Bachelor und Master, z. B. Einstieg aus Beruf, dual Studierende nach abgeschlossener Berufsausbildung,
  • Absolventen dualer Studiengänge mit Bindung an das Unternehmen).

Referat:

            Corinna Franke (M.A.), Hochschule Harz         

            Programmentwicklung, Anrechnungsberatung, Ziel des Projektes ist die weitere Öffnung der Hochschule für neue Zielgruppen wie Berufstätige und Personen mit anderen gesellschaftlichen Verpflichtungen

  • transparente und zielführende Übergänge zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung,
  • bedarfsgerechte Angebote u. a. durch ein Ingenieurstudium für Techniker mit Bachelorabschluss,
  • Anrechnung bereits hochschulisch oder außerhochschulisch erworbener Kompetenzen.

2. Tag

Podiumsdiskussion:

  • Zwischen den Gewerkschaften, der Hochschulseite und der schulischen Seite.

Themenblock:

  • Der DQR und seine Auswirkung im Hochschulbereich nebst Akkreditierung und Anerkennung von erworbenen Leistungen und Lerninhalten aus der beruflichen Aus- und Weiterbildung und damit Schaffung der Durchlässigkeit zur Hochschule.

Referat:

  • Klaus Brühl, Dipl. -Ing., StD,
  • Leiter der Technikerschule Hannover
  • Vorstellung einer praxisorientierten Maschinenbau-Technikerfort­bildung, insbesondere der Einbindung der Industriebetriebe in die Technikerabschlussarbeiten.

Impulsreferat:   

  • Jochen Schwarz
  • Projekt Nexus, Hochschulrektorenkonferenz

Die Anerkennung:

  • Die Gestaltung von Durchlässigkeit und die Anrechnung von außerhochschulisch erworbenen Kompetenzen: Rah­menbedingungen, Umsetzung und Erkenntnisse.

Referat:

Prof. Dr. Ulrich Schmitt, Hochschule Aalen, entwickelt z. Zt. einen Modellstudiengang mit dem Ziel der Verkürzung der Studienzeit um zwei Semester für leistungsstarke Technikerinnen und Techniker im Bereich Mechatronik. Die Verkürzung der Studienzeit resultiert aus drei verschiedenen Bausteinen:

            1. Anerkennung beruflich erworbener Kompetenzen

            2. Verlagerung von Inhalten an die Fachschule für Technik

            3. Ableisten von bestimmten Inhalten in den Semesterferien

Notwendig ist insbesondere wegen Punkt 2 eine Kooperationsvereinbarung mit der Fachschule. Der Start dieses Studienangebotes ist für das WS 2013 geplant.

Referat:

  • Prof. Dr. Rolf Granow, FH Lübeck
  • Die FH Lübeck und die Hochschulen der Virtuellen Fachhochschule (VFH) betreiben seit 2001 berufsbegleitende Online-Studiengänge.
  • Im Rahmen der Offenen Hochschule werden durch ein Konsortium aus fünf Hochschu­len in Schleswig-Holstein berufsbegleitende Online-Studiengänge entwickelt und implementiert. Für diese Studiengänge ist über eine gemeinsame, hochschulübergreifende Infrastruktur eine systematische Anrechnung formal und informell erworbener Kompetenzen auf das Studium geplant. Zu den Angeboten werden 2 Bachelor-Studiengänge gehören, die speziell auch für Techniker/innen interessant sind:

            - Bachelor Maschinenbau an der FH Kiel

            - Bachelor Ernährungsindustrie an der FH Lübeck

Referat:

  • Susanne Kundolf M. A.
  • Technische Universität Braunschweig

Verbundprojekt Mobilitätswirtschaft im Rahmen des BMBF-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“.

Projekt: „Offene Hochschule-Lifelong Learning“ (Teilprojekt des Modellvorhabens Offene Hochschule Niedersachsen).

Abschluss Diskussion zum VdT - Hochschultag

Schlusswort Peter Schühly, VdT

Wir danken der Volksfürsorge für Ihre Unterstützung.

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